Mein diesjähriger Kalender widmet sich London. Bekanntere und unbekanntere Motive, die ich bei meinen letzten Aufenthalten eingefangen habe.
Ich beginne mit dem Deckblatt, dem die einzelnen Monate folgen.
Paste-Up in Shoreditch
Shoreditch im East End Londons hat eine lebendige Street Art Szene. Dort hatte ich vor Jahren eine Führung gebucht, die sehr interessant und kompetent war. Seitdem schlendere ich immer wieder die Brick Lane und ihre Seitenstraßen entlang und schaue, welche neuen Murals es gibt. Die Szene verändert sich ständig und wird niemals langweilig. In Shoreditch hat sich auch eine Künstlerszene etabliert. Der Stadtteil ist multikulturell. Und so ist auch die Gastroszene. Das gefällt mir sehr gut.
Dieses Paste-up hing mehrfach in Shoreditch. Mir hat es gefallen wegen der bunten Telefonzellen. Und es passt zu meinem Titel, der wiederum der Titel eines Songs der Punkband The Clash von 1979 ist.
Paste-ups sind mit Kleister oder Leim aufgezogene Plakate.
Größere Paste-ups werden meist durch Siebdruck oder Schablonen hergestellt, kleinere ausgedruckt oder direkt von Hand gezeichnet.
Out of Order by David Mach
Das Thema rote telephone boxes habe ich für das Januarfoto fortgesetzt.
Die Skulptur von David Mach aus dem Jahre 1989 wurde im April 2019 anlässlich ihres 30jährigen Geburtstags restauriert und erstrahlt in neuem Glanz.
David Mach möchte den schönen alten telephone boxes , die fast gänzlich aus dem Straßenbild Großbritanniens verschwunden sind, ein Denkmal setzen. Für ihn sind sie ein Stück Identifikation als britische Nation.
Ich habe ein Foto der Skulptur auf der Website eines britischen Fotografen entdeckt und beschlossen, sie mir im Original anzusehen.
Notting Hill
Nach längerer Zeit war ich letztes Jahr wieder in Notting Hill.
Seit dem Erscheinen des Films Notting Hill mit Hugh Grant und Julia Roberts boomt der Stadtteil und ist zu einem der teuersten Stadtteile Londons mutiert.
Jeder kennt die blaue Tür, wo Hugh Grant mit seinem gewöhnungsbedürftigen, zu peinlichen Auftritten neigenden Mitbewohner wohnt. Und Hugh Grants charmanten Buchladen, in dem Julia Roberts Zuflucht sucht.
Das war nicht immer so.
Spätestens mit dem Zweiten Weltkrieg und der Zerstörung einiger Häuser durch deutsche Bomben wandelte sich Notting Hill zu einem der ärmsten Viertel der Stadt.
Viele Einwanderer aus der Karibik siedelten sich in den herunter gekommenen Häusern an und gerieten an Immobilienmogul Peter Rachmann, der teure Mieten für die maroden Häuser verlangte. Mit dieser Strategie erlang er zweifelhaften Ruhm, denn sein Name schaffte es in das Oxford English Dictionary unter dem Begriff Rachmanism für die Ausbeutung von Slumbewohnern durch skrupellose Vermieter .
In den 50ern verschärfte sich die Lage zwischen der weißen Arbeiterklasse und den Einwanderern.
Eine Reihe rassistisch motivierter Unruhen erschütterte das Viertel, die in den Angriffen im September 1958 von weißen Jugendlichen auf Einwanderer aus den Westindischen Inseln gipfelten.
Als Reaktion auf die Unruhen veranstalte Aktivistin Claudia Jones einen karibischen Karneval, der Vorläufer des berühmten Carnival of Notting Hill, der jedes Jahr am letzten Wochenende im August die reiche Geschichte der karibischen Kultur feiert.
Bekannt ist Notting Hill für den Portobello Road Market. Der Puls des Viertels schlägt hier.
Ich habe diesmal auf dem Portobello Road Food Market gegessen. Und da es leicht regnete, war es nicht so voll.
Mein Ziel war es, eine der zahlreichen Straßen mit den typisch bunten Häusern zu fotografieren.
Und obwohl es ein regenverhangener Tag war, strahlen die Farben um die Wette.
No. 10 Downing Street
Es ist die bekannteste Adresse Londons: 10 Downing Street.
Downing Street Nr. 10 ist der offizielle Amts- und Wohnsitz des First Lord of the Treasury, dessen Amt seit 1735 ausnahmslos vom Premierminister wahrgenommen wird.
Seit 1735 werden hier alle wichtigen Entscheidungen für das Königreich getroffen, vom Bau der Atombombe über den Kampf gegen die Great Depression bis hin zu den strategischen Entscheidungen im Zweiten Weltkrieg.
Im Treppenhaus hängen die Portraits aller bisherigen Bewohner des Hauses, und es sich befinden sich darunter auch große Namen wie Winston Churchill und Margaret Thatcher.
Die wachsende Bedeutung des Gebäudes im 20. Jahrhundert machte es zur Zielscheibe deutscher Bomben im Blitz während des Zweiten Weltkriegs und einer Bombe der IRA (Irish Republican Army) 1991.
Das Areal rund um den Sitz des/der Premierminister(in) ist weitläufig abgesperrt. Schon am Eingang der Downing Street befindet sich ein großes schmiedeeisernes Gitter, hinter dem 10 schwerbewaffnete Polizisten stehen. Da ist kein Reinkommen. Aber auf meine Nachfrage hin durfte ich fotografieren.
Im Rahmen der Veranstaltung Open House London, einer Initiative des Staates, bei der 800 Orte, die man normalerweise nicht besichtigen kann, für zwei Tage im Jahr der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden, kann man auch 10 Downing Street besichtigen. Man muss aber Glück haben, denn die verfügbaren Plätze werden verlost.
Filme, in denen 10 Downing Street vorkommt, werden in anderen Gebäuden gedreht oder in Studiorekonstruktionen.
Wie der Film Love Actually. Hugh Grant spielt darin den Prime Minister.
Und wahrscheinlich erinnert sich jeder, wie er mit Hüftschwung durch die Flure die Treppe hinunter tanzt. Dieser Film wurde in einer sehr gut gemachten Rekonstruktion in den Shepperton Studios gedreht.
Financial District von der Waterloo Bridge
Ich stand zum Sonnenuntergang auf der Waterloo Bridge mit Blick über die Blackfriars Bridge auf den Financial District Londons.
Das milde Sonnenlicht fiel besonders auf das Leadenhall Building (122 Leadenhall Street) und 20 Fenchurch Street.
Das keilförmige Aussehen des Leadenhall Building verlieh dem Gebäude im Volksmund den Namen Cheesegrater. Diesen Spitznamen verdankt es seiner sich nach oben hin verjüngenden Keilform.
Auf 225 Metern Höhe wurde das Gebäude so konzipiert, dass es in die Londoner Skyline passt, ohne den Blick auf die nahegelegene St. Paul’s Cathedral zu beeinträchtigen.
Das Bürogebäude 20 Fenchurch Street wird angesichts seiner Form auch als The Walkie-Talkie bezeichnet. Ursprünglich war eine Höhe von 200 m geplant; diese wurde jedoch aufgrund der Nähe zur St Paul’s Cathedral und dem Tower of London auf 160 m reduziert.
Im Jahr 2015 wurde das Gebäude mit dem Carbuncle Cup (Eiterbeulenpreis) ausgezeichnet, einem Preis für das hässlichste Gebäude, das in den letzten zwölf Monaten im Vereinigten Königreich fertiggestellt wurde. Von vorne sieht es wirklich sehr hässlich aus. Die Seitenansicht auf dem Foto finde ich noch ganz erträglich.
Der eigentliche Charme liegt aber in der Dachterrasse. Davon unten mehr.
Mural in der Hanbury Street
Die Hanbury Strteet ist eine Seitenstrasse der Brick Lane. Hier findet man meistens großformatige Murals.
Auf Dale Grimshaw bin ich vor einigen Jahren aufmerksam geworden und versuche seitdem, jedes Jahr ein neues Werk von ihm zu finden.
Dale Grimshaw hat ein abgeschlossenes Kunststudium. Er stellt in Galerien in Europa aus und widmet sich der Street Art.
Er unterstützt die Sache des von Indonesien besetzten West-Papuas, dem er seine jüngsten Werke widmet.
Und es sind tatsächlich die Augen, die zu einem sprechen und eine intensive Wirkung hervorrufen.
Vermutlich ist das Mural längst übermalt. Straßenkunst ist flüchtig und kurzlebig.
Blick vom Sky Garden
Dachterrassen sind faszinierend. Ich versuche immer, eine Stadt zu Fuß, vom Wasser und von oben aus zu erkunden. Die Gesamtschau ermöglicht unvergessliche Eindrücke.
Wie schon erwähnt, befindet sich diese Dachterrasse in The Walkie Talkie. Man kann sie kostenlos besichtigen. Mit Reservierung je nach Jahreszeit ist man auf der sicheren Seite.
Der höchste Garten der Stadt – Sky Garden – erstreckt sich über drei Etagen. Alle Ebenen sind reich bepflanzt, dazwischen stehen die Tische mehrerer Restaurants und Cafés.
Der Sky Garden ist rundum verglast und bietet herrliche Ausblicke auf die Sehenswürdigkeiten von London.
Außerdem gibt es noch eine Terrasse unter freiem Himmel.
Auf dem Foto sieht man links die Themse und geradeaus die St. Paul’s Cathedral, eines meiner Lieblingsmotive.
Royal Botanic Garden Kew
Für den botanischen Garten im Westen Londons, Kew Garden, sollte man sich Zeit nehmen.
Ich habe daraus einen Tagesausflug gemacht. Ich bin an einem sonnigen Tag mit einem Ausflugsdampfer vom Westminster Pier nach Kew Pier gefahren. Die Fahrt dauert mindestens 1 1/2 Stunden, hält aber viele interessante Ausblicke und altmodische Brücken bereit. Und stimmt wunderbar auf diesen prächtig angelegten Garten ein.
Empfehlen kann ich auch eine Fahrradtour entlang der Themse. Das habe ich mal nach Hampton Court gemacht. Sehr lieblich und idyllisch!
Die Anlage liegt im Südwesten von London. Ihren Ursprung verdanken die Royal Botanic Gardens den exotischen Gärten, die von Lord Capel von Tewkesbury als Lustgärten angelegt und im 18. Jahrhundert von Augusta von Sachsen-Gotha-Altenburg erweitert und in botanische Gärten umgewidmet wurden.
Unter König George III gab es nochmalige Erweiterungen, wobei auch das Herbarium und die Bibliothek ins Leben gerufen wurden.
Seit 2003 stehen die Royal Botanic Gardens auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.
Die Royal Botanic Gardens sind auch für die Wissenschaft von Bedeutung. Hier befindet sich eine umfangreiche Samenbank und gemeinsam mit dem Herbarium der Harvard University (USA) und des Australischen National-Herbarium wird die IPNI-Datenbank, die genormte botanische Pflanzennamen enthält, betrieben.
Sehenswert sind die historischen Gewächshäuser mit Pflanzen aus allen Kontinenten und einem eigenen Aquarium. Wer sich für Wasservögel interessiert, sollte dem See Beachtung schenken, wo unterschiedliche Vogelarten nisten. Im Park gibt immer wieder Themenpflanzungen. Dabei handelt es sich um abgegrenzte Gebiete, die bestimmten Pflanzen oder Ursprungsgebieten vorbehalten sind.
Ein interessantes Gebäude im Park ist das Queen Charlotte´s Cottage, ein kleines Landhaus, das der Königlichen Familie gelegentlich als Picknickhaus dient. Außerdem befindet sich im Park einer der Paläste der Königlichen Familie, der Kew Palace, der aber eher selten genutzt wird. Er wurde 1631 errichtet und von König George II für die Unterbringung seiner Kinder gekauft. Das Erscheinungsbild des Palastes erinnert an flämische Baukunst. Deswegen wird das Gebäude auch als Dutch House bezeichnet.
Hinter dem Palast liegt Queen’s Garden, ein Heilkräutergarten. Mit dem Chokushi-Mon, einem japanischen Tor im Stil des 16. Jahrhunderts und den umgebenden japanischen Steingärten bietet der Park asiatisches Flair.
In den Bambusgärten ist, neben ca. 120 verschiedenen Bambusarten, auch ein traditionelles japanisches Haus zu bewundern.
Ich habe das alles gar nicht geschafft, sondern habe mich auf die außergewöhnlichen exotischen Gewächshäuser beschränkt, den See und die Parkanlage ohne bestimmtes Ziel. Außerdem habe ich spontan eine Führung zu einem Baumthema gebucht. Im Shop gab es eine große Tafel mit den Veranstaltungen des Tages.
Apropos Shops. In Kew gibt es den großen Victoria Plaza Shop mit Outdoor Artikeln, Essen und schönen Büchern. Die Shirley Sherwood Gallery verführt mit Drucken, Büchern und Geschenken, die von Kunstsammlungen in Kew inspiriert sind. Und es gibt einen neuen Shop mit Büchern, Spielzeug und Pflanzensets für Kinder.
Bei so vielen Eindrücken wird man auch hungrig. Und auch hier wird man in Kew in mehreren Restaurants und Cafés verwöhnt.
Mein Foto zeigt eine typische englische Gartenbank von sattem Grün umgeben und blühenden Artischocken eingerahmt.
Tower Bridge
Tower Bridge ist eines der ikonischen Wahrzeichen Londons im viktorianischen Baustil. Ich habe sie schon oft fotografiert.
Diese Aufnahme in der blauen Stunde, in der sie in ihrer vollen Schönheit abgelichtet ist, gefällt mir besonders.
Aufgelockert durch die fluffigen Wolken und die Reihe der Laternen am Ufer. Wenn man an der South Bank entlang läuft, hat man sie ständig im Blick. Und man muss auch darüber laufen, ihre Konstruktion bewundern und den Blick auf das linke und rechte Themseufer genießen.
Die Tower Bridge ist eine Klapp-und Hängebrücke, die am 30. Juni 1894 vom Prinz von Wales (der spätere König Edward VII.) und seiner Frau, der Prinzessin von Wales, in London mit großen Feierlichkeiten offiziell eingeweiht wurde.
2014 wurden an der Tower Bridge zwei neue gläserne Fußgängerbrücken eingeweiht. Dies war eine der bedeutendsten Entwicklungen der Brückenstruktur und seit der Eröffnung der Brücke für die Öffentlichkeit. Der Glassteg befindet sich 42 Meter über der Themse und bietet aufregende Ausblicke auf London.
Ich habe es bisher nicht geschafft, mir das anzusehen. Meistens ist der Andrang sehr hoch.
Dafür habe ich mir einmal von St. Katherine’s Way auf der Höhe der Skulptur Girl with a Dolphin das Liften der Brücke angeschaut, durch die ein großes Segelschiff mit hohen Masten hindurchfuhr.
Wenn ein großes Schiff die Brücke passieren möchte, muss der Betreiber das bei der City Bridge Foundation anmelden. Die Bridge Lift Times kann man im Internet nachlesen und sich dann entsprechend positionieren. Ein spannendes Erlebnis!
Blick von Greenwich auf die Skyline von London
Greenwich am Südufer der Themse kann man mehrmals besuchen. So vielfältig ist das kulturelle Angebot.
Hin kommt man per Dockland Light Railway (DLR) oder dem Schiff. Ich habe auf dem Hinweg die DLR genommen und bin zurück mit einem Katamaran gefahren.
Mein Ziel war der Nullmeridian, der durch Greenwich läuft. Einmal wollte ich mit einem Bein im Westen und dem anderen im Osten der Erde stehen!
Der Nullmeridian trennt gewissermaßen die Erde in die östliche und westliche Halbkugel.
Das wurde im Jahr 1884, als London noch als Nabel der Welt galt, so festgelegt und immer noch basieren auf der ganzen Welt das Datum und die Uhrzeit auf dieser Festlegung ( die Greenwich Meantime – GMT).
Ein Messingstreifen im Pflaster des Innenhofes des alten Royal London Observatory bezeichnet den Verlauf und bei Dunkelheit zusätzlich ein grüner Laserstrahl.
Glücklicherweise musste ich mich nicht in die Schlange vor das Royal London Observatory einreihen, denn außerhalb der Sternwarte verläuft der Messingstreifen, der den Nullmeridian markiert, weiter.
Das Kalenderfoto habe ich vor dem Royal London Observatory mit Blick über den Park auf die Skyline von London gemacht. Während im Park und dem National Maritime Museum (das langgezogene weiße Gebäude) noch die Sonne strahlt, ziehen hinter den Hochhäusern drohende dunkle Wolken auf. Diesen Kontrast musste ich einfangen.
Für alle maritimen Fans ist das National Maritime Museum ein Muss. Es ist eines der bedeutendsten und größten Seefahrts-Museen. Es hat eine umfangreiche Sammlung von zeitgenössischen Gemälden (hauptsächlich englische und holländische), Karten, Navigationsinstrumenten und Schiffsmodellen.
Und die Cutty Sark, den einstigen Teeklipper, kann man ebenfalls besuchen.
Ich habe mir für das nächste mal das Queens House mit seiner Gemäldesammlung und einer filigranen Wendeltreppe vorgenommen.
Für alle, die Fächer lieben, sei das einzigartige Fächermuseum empfohlen. Ein elegantes Kleinod, das zu ausgewählten Zeiten (besser reservieren) Afternoon Tea in der Orangery anbietet.
Insgesamt besteht die beeindruckende Sammlung aus mehr als 4000 Exemplaren, viele davon sind Antik.
Bei der Anordnung der Ausstellungsstücke wird Wert darauf gelegt, die Fächer in kulturellen, soziologischen und ökonomischen Zusammenhängen zu präsentieren und ihre unterschiedlichen Zwecke aufzuzeigen: zum Zufächeln kühler Luft, als Styling-Accessoire oder als Statussymbole. Das Museum zeigt, wo auf der Welt die Fächer zu welcher Zeit wie eingesetzt worden sind.
Die Exponate sind reich coloriert, zum Teil sehr filigran. Eine Augenweide.
The Tower of London
The Tower of London. Eine weitere Ikone Londons. Eine der berühmtesten Festungen der Welt. UNESCO-Welterbe seit 1989.
Er wurde 1086 von Wilhelm dem Eroberer gebaut und ist seitdem Teil der britischen Geschichte.
Anfangs war der Tower bei den Londonern sehr unbeliebt, da er ein Zeichen der Unterdrückung durch die neue Regierungshand war. Zahlreiche Enthauptungen und Gefangenschaften fanden dort statt. Menschen, die in Ungnade fielen, wurden damals in den Tower geschickt.
Auf einer Fläche von insgesamt ca. 4,8 Hektar befinden sich eine Vielzahl von Museen, Ausstellungen und sehenswerten historischen Räumlichkeiten, die die faszinierende Geschichte des Towers erzählen.
Zudem werden im Inneren britische Kronjuwelen beherbergt, die von den Besuchern bestaunt werden können. Der geschätzte Gesamtwert der Juwelen liegt bei über 20 Billionen Pfund und zählt somit zur wertvollsten Sammlung von Diamanten und Juwelen.
Der Weiße Turm, ein großer weißer Turm in der Mitte des Geländes, ist von allen Bereichen der markanteste. Er ist der Namensgeber für das gesamte Tower of London Areal.
Im Inneren befindet sich das Royal Armouries, ein Museum für Waffen und Rüstungen, sowie eine Kapelle aus dem 11. Jahrhundert.
Viele Legenden umgeben den Tower. Unter anderem, dass England dem Untergang geweiht ist, wenn 6 Raben die Festung verlassen.
Daher gibt es im Tower einen Ravenmaster, der sich um die Raben kümmert, sie hegt und pflegt.
Verwaltet wird der Tower of London heute von den Historic Royal Palaces und gehört der britischen Krone. Beefeaters (Leibwächter) in historischen Uniformen sorgen vor Ort für Ordnung und bewachen das prachtvolle Innere.
Vielleicht sollte man einmal den Tower besuchen. Ich habe das vor Jahrzehnten gemacht, wo man an den Kronjuwelen gemütlich entlang spazieren konnte. Heute gleitet man auf einem Fließband vorbei und kann nicht innehalten. Es ist Geschmacksache. Mein Interesse liegt nicht auf der Waffenkammer und den Folterinstrumenten. Und es gibt genügend Paläste in und um London, die man ohne Massenandrang besuchen kann.
Das Foto habe ich von der South Bank in der blauen Stunde gemacht. Durch die Langzeitbelichtung ergeben sich die Lichtstreifen der vorbei fahrenden Schiffe. Ich mag die Stimmung in der blauen Stunde ganz besonders.
Highgate Cemetery
Im Norden Londons, im Stadtteil Camden, ein bisschen abseits der trubeligen Stadt, liegt der Highgate Cemetery.
Ein verwunschener, viktorianischer Friedhof . Wo Karl Marx und George Michael ruhen.
Er gilt als der Schönste und Spektakulärste der Magnificent Seven, der sieben sehenswerten historischen Friedhöfe von London.
Der Friedhof wurde 1839 eröffnet und teilt sich in zwei Friedhöfe, einen West- und einen Ostteil.
Der Ost-Friedhof mit dem Grab von Karl Marx ist die ganze Woche geöffnet.
Der West-Friedhof ist nur am Wochenende im Rahmen einer Führung zu besichtigen.
Die kann ich nur empfehlen. Der West-Friedhof ist sensationell, vor allem die 16 Gruften in der Egyptian Avenue, der Circle of Lebanon, die verschiedenen Mausoleen und die Katakomben mit mehr als 800 Nischen für Särge.
Im viktorianischen Zeitalter waren die Menschen von Ägypten fasziniert. Es war exotisch und modisch, was sich auch auf Bestattungen auswirkte. Nahe der Spitze des Hügels entstand auf dem Friedhof eine Egyptian Avenue (Ägyptische Allee). Ein Paar Obelisken im ägyptischen Stil flankieren ein Tor, das von der altägyptischen Architektur inspiriert ist.
Das Tor führt in einen leicht ansteigenden Hohlweg, von dem auf jeder Seite 8 Gußeisentore in Familiengruften führen.
Mich hat die Exotik gepaart mit der verwunschenen Natur fasziniert und das wunderbare Licht-und Schattenspiel.
Chor der St. Paul’s Cathedral
Dies ist eines meiner Lieblingsperspektiven in der St. Paul’s Cathedral.
Der geometrisch angelegte schwarz-weiße Fliesen-Boden führt zum Chorgestühl, das von den für englische Kathedralen typischen Tischlampen mit den kleinen Lampenschirmen eingerahmt wird.
Das warme Licht spiegelt sich im glänzenden Fliesenboden und entfaltet eine stimmungsvolle Atmosphäre.
Im Sommer ist die Kathedrale auch abends geöffnet, und ich habe das mit einem Choral Evensong gekoppelt, wo ich direkt unter der Kuppel saß und meine Blicke schweifen lassen konnte, während ich dem Chor lauschte.
Die St. Paul’s Cathedral ist eine der größten Kirchen und ein Meisterwerk von Sir Christopher Wren.
Für die Briten und die Londoner im besonderen hat sie einen starken historischen Symbolwert.
Mehr dazu in meinem Beitrag zur St. Paul’s Cathedral.
Liebe Barbara,
ein ganzes Jahr lang werden mich diese faszinierenden Bilder begleiten: Ein wahrer Genuss!
Es ist kaum möglich, eine so vielseitige Stadt wie London zu charakterisieren, wenn man sich auf zwölf Bilder beschränken muss.
Aber ich bin überzeugt, dass der Marsianer, der gerade aus dem Raumschiff steigt und Deinen Kalender findet, große Lust empfindet, diese beeindruckende Stadt zu erkunden. Dabei ist es nicht nur die Auswahl der Bilder, die Deinen Kalender so wertvoll macht, sondern es ist jedes einzelne Bild, das durch seine Komposition und die von Dir erlernte und wieder einmal perfekt angewandte Aufnahmetechnik überzeugt.
Chapeau und herzlichen Dank.
Angelika
Liebe Angelika,
danke für deine ausführliche und sehr interessante Rückmeldung. Ich habe die Fotos auch gerne aus der Fülle meiner London Fotos ausgesucht. Man könnte sich natürlich ganz andere Schwerpunkte vorstellen. Durch die begrenzte Anzahl der Bilder ist sie jetzt, wie sie ist.
Aber wer weiß, vielleicht mache ich irgendwann noch mal einen London Kalender.
Liebe Grüße
Barbara
Das ist ja ganz großartig, liebe Barbara, was Du in den wenigen Tagen in London gesehen hast! Das war ja ein richtiges Mammut-Programm! So würde ich das gerne auch mal machen und dabei auf Deine Spuren wandeln, zumal ich jetzt weiß, was man unbedingt gesehen haben muß. Demnach würde ich mir gerne den Friedhof – eine grüne Oase und gar nicht makaber – ansehen, auf dem Marx, aber auch George Michael und viele andere Persönlichkeiten begraben liegen, aber auch – quasi zum emotionalen Ausgleich – die St.Paul’s Cathedral, diesen herrliche hochgotischen, historisch bedeutsamen Bau. Und weiterhin würde mich, trotz Deiner Beschreibung, interessieren, wie sich „Notting Hill “ jetzt präsentiert, nach all dem Wirbel, den der gleichnamige Film dort ausgelöst hat.. Ach, ich könnte noch fortfahren mit dem Aufzählen der Orte, die ich unbedingt gesehen haben will, aber das mache ich erstmal lieber als „preview“ anhand des Kalenders – jeden Monat aufs Neue tolle Entdeckungen!
Liebe Ulrike,
danke für deine begeisterte Rückmeldung. Aber du hast etwas missverstanden: die Fotos sind nicht von einer Reise, sondern von mehreren Reisen. Ich könnte noch etliche Kalender füllen, ohne mich zu wiederholen.
Um das vorwegzunehmen: das Grab von George Michael ist nicht zugänglich. Es liegt auch auf dem östlichen Friedhof. Interessanter ist aber der westliche Friedhof, den man nur mit einer Führung besuchen darf. Ich freue mich auch, meinen Kalender jeden Monat umzudrehen und mich daran zu erinnern, in welcher Situation ich dieses Foto gemacht habe.
Liebe Grüße
Barbara
Wunderbare Bilder, liebe Barbara und informative anregende Texte dazu . Eine tolle Zusammenstellung, die Lust macht, London wieder neu zu entdecken.
Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr mit vielen neuen Eindrücken. Danke, dass du sie teilst !
Liebe Grüße Marisa
Sehr gerne, liebe Marisa und vielen Dank!
Ich wünsche dir und deiner Familie auch ein gutes neues Jahr!
Ja, in London gibt es so viel zu entdecken, dass es immer wieder Spaß macht, hinzureisen. Ich freue mich, im September wieder da zu sein. Meine To Do-Liste ist schon lang, aber ich mache mir keinen Stress. Ich muss nichts abhaken.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
das war wieder ein Bericht prallvoll mit interessanten Informationen über die Hauptstadt des UK! Besser als jeder Reiseführer.
Wer neugierig bleibt, entdeckt auch immer wieder etwas Neues, selbst wenn man ,- wir du – schon oft in London war.
Vielen Dank und liebe Grüße von Rainer
Lieber Rainer,
danke für deinen freundlichen Kommentar!
Neugier ist das treffende Stichwort. Es ist die Neugier, die mich antreibt, Neues zu erleben, bei Bekanntem die Perspektive zu ändern und immer wieder an Eindrücken und Erlebnissen reicher zu sein.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
Eine wunderbare Entführung nach London! Ja, sogar mehr, eine Verführung. London ist immer eine Reise wert und wenn man deinen fotografischen Blick hat, fragt man sich, warum man nicht viel öfters dort ist. Ich war ja zuletzt 22 im November mit meinem elfjährigen Enkelsohn dort als Belohnung für seine Englisch zwei nach der ersten Klasse im Gymnasium. Und da habe ich natürlich auch das Foto vom Null Meridian sehr intensiv gestaltet. Aber an die Klasse deiner Fotos reiche ich bei weitem nicht ran. Ist auch gut so, so kann ich mich auf deine nächste Ladung von Fotos freuen!
Liebe Grüße
Wolfgang
Lieber Wolfgang,
herzlichen Dank für deine ausführliche Rückmeldung. Was wollte dein Enkel sehen? London Dungeon? Harry Potter?
Ich fahre im Herbst wieder nach London und hoffe, es mal nach Bletchley Park zu schaffen. Steht schon länger auf der Liste. Aber South Bank ist immer wieder interessant und Kings Cross Central habe ich nur mit heftigen Regenschauern erlebt. Da will ich noch mal mit Muße hin. Und schauen, welche neuen Murals es in Shoreditch gibt. Und Shakespeare wartet.
Du weißt ja, wie das ist. Man schafft nicht alles. Aber das finde ich auch gar nicht tragisch. Ich fahre immer wieder hin.
Ich wünsche dir noch ein gutes, neues Jahr.
Liebe Grüße
Barbara
Liebe Barbara,
wie immer sehr spannend und interessant sind deine Berichte und Fotos. Ich bewundere dich sehr, was du alles entdeckst.
Ich freue mich schon jetzt auf deine nächsten Exkursionen.
Kennengelernt haben wir uns in Paris bei Christo. Eine Reise der ART-Agentur Köln.
Alles gute und liebe Grüße von Ria
Liebe Ria,
danke für deine prompte Rückmeldung. Ich war schon mehrfach in London und nehme mir immer wieder neue kulturell interessante Dinge vor. Da kommt einiges zusammen. Aber da sich London ständig erneuert, gibt es auch immer wieder etwas Neues. Und manche Dinge, wie die South Bank entlang gehen oder über die Tower Bridge zu schlendern oder in eine Shakespeare Aufführung ins Globe Theatre zu gehen, mache ich jedes Mal.
Liebe Grüße
Barbara