Thanaka – Naturkosmetik aus Myanmar

Thanaka in Myanmar

Jede Frau, jedes Kind und häufig auch Männer in Myanmar benutzen Thanaka.
Es ist ein universales Naturprodukt, das seit über 2000 Jahren alltäglich seine Verwendung als Kosmetik findet.
Ein so typisches Merkmal burmesischer Tradition und Kultur wie das Tragen von Longhis und Flipflops.

Was ist Thanaka?

Thanaka ist eine gelblich-weiße Paste aus der fein geriebenen Baumrinde des Indischen Holzapfelbaumes (Limonia acidissima) oder einer zu den Orangenrauten gehörenden Art (Murraya paniculata), die in Südostasien verbreitet sind. 

Das Holz des Baumes ist sehr hart und verströmt einen angenehmen Duft.
Das beste Thanaka wird von älteren, etwa 35 Jahre alten Bäumen gewonnen. Dann bietet das Holz eine besonders gute Kosmetikgrundlage.

Die Baumrinde wird auf einer runden Steinplatte – Kyauk Pyin – gemahlen und mit etwas Wasser vermischt. Fertig ist das Natur-Make-up.

Im Handel kann man entweder die Paste fertig gemahlen oder Holzstücke von mindestens fünf Zentimeter Durchmesser kaufen.  Auf Märkten, vor Tempeleingängen und auf Straßen wird Thanaka zu Bergen aufgetürmt angeboten.

In jedem größeren Hotel in Myanmar findet der Gast in der Eingangshalle ein Set mit Spiegel, einer Schale Wasser, einem Stück Thanaka und einem Mahlstein.

Die  Wirkung von Thanaka

Thanaka soll dem Gesicht ein frisches, jugendliches Aussehen verleihen, gegen UV-Strahlung der Sonne schützen und kühlend wirken. Zudem steht Thanaka in dem Ruf, gegen Hautalterung und gegen Husten und Erkältung zu wirken.
Ein die Haut leicht aufhellender und entzündungshemmender Effekt der Rinde, sowie ein geringer UV-Schutz konnten im Labor nachgewiesen werden.
Dass die Thanakapaste langanhaltend auf den eingecremten Hautpartien kühlt, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
Sehr angenehm bei den hohen Temperaturen in Myanmar!
Manchmal hilft zusätzlich noch ein Kohlblatt auf dem Kopf.

Die Anwendung -Kreativität ist gefragt

Während sich Kinder und Frauen meistens das ganze Gesicht und oft den Hals mit der Crème einreiben, beschränken sich  Jungen und Männer meistens auf die Wangen.
Junge Frauen geben sich gerne besonders Mühe beim Make-up, weshalb manchmal schöne runde oder eckige Muster das Gesicht zieren oder die Blattform des Bodhibaums. Die Pappelfeige (Ficus religiosa) gilt im Buddhismus als Symbol des Buddha, weil nach der buddhistischen Überlieferung  Siddhartha Gautama unter einer Pappelfeige sitzend das Erwachen (sanskritBodhi ) erlebte und  damit zum Buddha (Erwachter) wurde. 

Na, habt ihr Lust bekommen, es einmal auszuprobieren?

12 Replies to “Thanaka – Naturkosmetik aus Myanmar”

  1. Liebe Barbara,
    ein lohnendes Urlaubsziel – durch deine großartigen Bilder und die wertvollen Infos wächst die Lust, sofort dorthin aufzubrechen. Doch in Corona-Zeiten erscheint mir das fast unmöglich. Ob es schon länger her ist, dass du dort warst?
    Liebe Grüße
    Ilka

    1. Liebe Ilka,
      Myanmar ist ein sehr lohnendes Land bezüglich Kultur, Landschaft, Essen. Die Menschen sind freundlich und aufgeschlossen, und man kommt leicht in Kontakt mit ihnen. Ich war im November letzten Jahres auf einer 2-wöchigen Fotoreise in Myanmar.
      Liebe Grüße
      Barbara

  2. Liebe Barbara,
    habe gerade vorige Woche der Erzählung einer Freundin über Myanmar, in der Thanaka auch vorkam, gelauscht. Ich schicke ihr gleich mal Dein Werk weiter. Denn bei allem Thanaka, unschlagbar sind wieder mal Deine Fotos. Eindrucksvoll und wunderschön! Meine Kamera weigert sich konstant, solche Fotos zu machen. Ich habe den dringenden Verdacht, dass es nicht nur an meiner Kamera liegt!
    Ich freue mich auf Deine nächsten Fotos!!!
    Lieben Gruß
    Wolfgang

    1. Lieber Wolfgang,

      danke für dein positives Feedback. Ich hoffe, deiner Freundin gefallen die Fotos auch. Wir sollten mal in Mainz fotografieren gehen. Deine Kamera lässt sich bestimmt auf Anregungen von dir ein.
      Liebe Grüße
      Barbara

    2. Liebe Barbara,
      solche Tips sind nach meinem Geschmack – wie interessant! Und die Bilder dazu sind wirklich toll. Vor ein paar Tagen hörte ich auch von einem asiatischen Pflege-Ritual, bei welchem man die Haare 15 Minuten in Reiswasser badet. So verschwindet nach und nach die Chemie aus dem Badezimmer. Danke für den tollen Bericht!

    3. Liebe Franka,

      sehr gerne! Es freut mich, dass dir meine Bilder und der Bericht gefallen.
      Ich bin immer fasziniert, zu erleben, welche Sitten in anderen Ländern herrschen. Besonders haben mir die Blattformen auf den Gesichtern gefallen.
      Liebe Grüße, Barbara

    1. Danke, liebe Marion!

      Freut mich, wenn du ein paar schöne Momente mit den Fotos erlebt hast.
      Liebe Grüße, Barbara

  3. Hallo 🙋🏻‍♀️,
    sehr schöne Bilder 😍 und tolle Berichte dazu!
    Hier werde ich öfters mal rein gucken!
    Alles Gute! 🍀
    LG, Anja

    1. Liebe Anja,

      danke für deine Rückmeldung. Ich freue mich, wenn du mal wieder auf meiner Website reinschaust.
      Liebe Grüße, Barbara

  4. Liebe Barbara,
    der Artikel ist total interessant. Ein Beispiel dafür, was die Natur alles bereit hält, auch was für uns Menschen nützlich ist. Ohne Artenvielfalt sähen wir ganz schön alt aus. Wenn man mit dieser ja nicht ganz unauffälligen Creme im Gesicht bei uns vor die Tür ginge, würde man hier schon auffallen. Und dann noch mit einem Kohlblatt auf dem Kopf! Auf dem eigenen Balkon kann man das ja mal ausprobieren – und ich denke auch, dass ein kühlender Effekt eintritt. Tolle Sache und mit einfachen Mitteln!

    1. Lieber Rainer,

      danke für deine prompte Rückmeldung. Die unterschiedliche Wahrnehmung von der Sichtbarkeit von Kosmetik finde ich interessant. Thanaka wird aufgetragen. Jeder sieht es, und das ist gesellschaftlich akzeptiert. Bei uns gibt es doch eher den Trend, möglichst natürlich auszusehen, als ob nicht mit Crèmes und anderen Mitteln nachgeholfen worden wäre. Deren „natürliche“ Ingredienzen nicht immer unproblematisch sind.
      Das Kohlblatt auf dem Kopf ist eine sehr individuelle Entscheidung, sich etwas Kühle zu verschaffen. Sähe hier schon komisch aus.
      Liebe Grüße
      Barbara

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