Ein Lächeln am Morgen

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Ein Foto wird zum Projekt

In meinem Downloadordner bin ich über das Foto von mir mit meiner Kamera in New York gestoßen.
Und fand das Lachen ansteckend.                       

Deshalb habe ich es ein paar mir lieben Menschen geschickt mit der Bildunterschrift

Ein Lächeln am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. – Ich weiß, nicht alle…

Das war am 26. März. Die Rückmeldung war positiv und ich dachte, in Zeiten von Corona könnte ich doch jeden Morgen eins meiner Fotos mit einer lächelnden Person an Familie, Freunde und Bekannte in meinen  WhatsAPP Status schicken. Gedacht, getan.

Mein Anliegen

Ich möchte mit euch teilen, was den Wert des Reisens und seinen unvergleichlichen Reiz für mich ausmacht:
Menschen vieler Länder, Ethnien, Sprachen und Religionen wertschätzend zu begegnen und diese besonderen Momente des gegenseitigen Verstehens und der Achtung zu erleben. Und manchmal auch im Bild festzuhalten.

Das Medium

Den WhatsAPP Status finde ich passend, weil man sich an einem Foto erfreuen kann, ohne es löschen zu müssen. Es erlischt automatisch nach 24 Stunden. Und gerade in diesen Wochen, wo die WhatsAPP Ordner mit oft grußlos weitergeleiteten Videos und Kettenbriefen überhäuft werden, habe ich die freundlichere, sich selbst erledigende Variante gewählt.
Die Überschrift habe ich auf Ein Lächeln am Morgen … reduziert.

Die Struktur des Projekts

Ich habe mir bei der Auswahl der Fotos ein paar Gedanken gemacht.
Ich habe 26 Fotos aus meinen verschiedenen Reiseordnern zusammengesucht nach den Kriterien gleich viele Frauen und Männer, jeweils aus verschiedenen Ländern und Ethnien. Sodass sich Menschen aus Italien, dem Jemen, Kanada, von den Kapverden, aus Marokko, Myanmar, Südafrika, den USA und dem Westjordanland (Westbank) in dieser Galerie zusammenfinden. Und 26 Tage lang lächelt abwechselnd eine Frau und ein Mann. Und mich selbst habe ich auch ein paar mal in die Galerie gemogelt.

26. März bis 02. April

  1.  Nelson Head hat mich bei unserem Fotokurs in New York bei der Erledigung einer Aufgabe, die uns Jay
    Maisel
    gestellt hatte, aufgenommen. Ich wußte das gar nicht mehr. Er hat mir das Foto erst im
    Zusammenhang mit meinem Beitrag über Jay Maisel geschickt. Danke, Nelson!
  2. Der junge, fröhliche Mann neben mir ist Belton aus dem Stadtviertel Ribeira Bote in Mindelo, São Vicente.  Eine der kapverdischen Inseln. Ribeira Bote ist ein sozialer Brennpunkt. Er wird durch verschiedene Sozialprojekte unterstützt. Z.B. Führungen und Gespräche mit Bewohnern. Belton hat uns charmant und mit viel Wissen durch sein Viertel geführt.
  3. Die Dame aus Myanmar habe ich auf einem der Märkte fotografiert. Die Verständigung verlief über Gesten und Lächeln. Überall in Myanmar habe ich freundliche, aufgeschlossene und interessierte Menschen erlebt.
  4. Den gut gelaunten Berber mit dem Turban habe ich an einem Stand in Marokko getroffen. Er verkauft
    farbenfrohe Tücher und Schals, spricht mehrere Sprachen, kann aber weder lesen noch schreiben.
    Es ist ihm auch nicht wichtig.
  5. Bei der freundlichen Dame an einem Stand auf dem ersten Calgary Arab Festival 2014 kaufte ich einen Tee. Ich wollte die Stadt erkunden und wurde durch die arabische Musik angelockt. Es war ein buntes, fröhliches Fest mit Musik, Tanz, Kunst und kulinarischen Köstlichkeiten. Ich habe viele Eindrücke fotografisch festhalten können.
  6. Den jungen Mann mit dem Fes sah ich auch beim Calgary Arab Festival.
  7. Die junge Engländerin mit dem wunderschönen kupfernen Haar gehörte mit zur Gruppe auf meiner Canada Wildlife &Vancouver Island Tour mit Grand American Adventures. Außerdem waren Australier und Neuseeländer dabei.
  8. Das letzte Foto der ersten Gruppe zeigt einen Bäcker in Apulien, bei dem wir Focacchia und Pizza gebacken haben. Er ist ein strahlendes Energiebündel! (Mit einer sehr schicken Brille).

03. April bis 12. April

  1. Diese junge Frau aus Myanmar hat ihr Makeup besonders kunstvoll aufgetragen. Die Tanaka-Paste ist ein Naturprodukt und wird von vielen Frauen, Kindern und auch Männern benutzt. Meistens als einfache Kreise auf Wangen und Stirn platziert.
  2. Bei Tiffany’s in der Wall Street wurde ich durch diesen freundlichen Herrn zum passenden Verkäufer geleitet. Wir kamen ins Gespräch und er bat mich, ein Foto mit ihm vor dem Geschäft zu machen.
  3. Barbara auf einer Fotoreise durch Südafrika mit Jemanda.
  4. Tradition trifft Moderne: auf dem Calgary Arab Festival zeigt mir ein Jemenit stolz sein traditionelles Krummschwert im Gürtel gleich neben dem Smartphone.
  5. Vergnügt raucht die ältere Dame aus Myanmar ihren Cheroot.
  6. Diesen jungen Mann traf ich vor einem asiatischen Laden in Manhattan. Wir haben beide eine kleines Arrangement mit glimmenden Räucherstäbchen beäugt.
  7. Bei meinem Stadtrundgang in Calgary kam ich mit dieser jungen Frau an einem Stand ins Gespräch.
  8. Dieser junge Mann gab mir Auskunft, und offenbar war unser Gespräch recht lustig.
  9. Es ist selten, dass sich eine muslimische Frau fotografieren lässt. Wir haben uns über die Zubereitung der Fladen unterhalten und sie ließ das Foto geschehen. Danke!
  10. Und auch der Polizist in NYC war entspannt genug, um sich fotografieren zu lassen.

13. April bis 20. April

  1. Die Fotoaufgabe in Jörg Eisbachs Kurs hieß Bild im Bild.  Und weil meine Haarfarbe und mein Pullover ungefähr mit dem Bild Die Piratin von Nele Andresen übereinstimmten, habe ich mich ins Spiel gebracht.
  2. Ostersonntag im Washington Square Park. Wunderbar! Frühlingswetter, blühende Bäume, überall Musik. Dieser Musiker war gerade beim Aufbau seiner Instrumente.
  3. Das Haribo girl  in Calgary. Die junge Frau verkaufte Haribo Produkte. Wir kamen ins Gespräch, und ich erklärte ihr die Bedeutung des Namens  Haribo beim Verzehr einiger Gummibärchen.
  4. Auf meiner Apulien-Genussreise haben wir einen Abstecher zu diesem Biologen mit seinen einzigartigen Bäumen und Pflanzen gemacht.
  5. An einem Marktstand in Südafrika habe ich diese beiden freundlichen Damen getroffen.
  6. Salah Ben Youssef aus Marokko mußte herzlich lachen am Ende unseres Shootings. Es hat viel Spaß gemacht. Und ich habe viel gelernt.
  7. Barbara am Cape of Good Hope. Jemanda hat diesen Augenblick an dem berühmten Schild im Bild festgehalten. Danke dafür!
  8. Abschließen möchte ich die Galerie mit einem älteren Palästinenser, dem ich auf einem Markt in Hebron, einer konfliktbeladenen Stadt im Westjordanland, begegnet bin. Sein mildes, gütiges Lächeln hat mich angerührt. Er scheint alles gesehen und erlebt zu haben. Und hat sein Schicksal angenommen.

Wenn ich sagen müßte, welche dieser Begegnungen für mich die wichtigste war, welches Foto mir am besten gefällt, müßte ich passen. Alle Situationen, in denen ich Menschen begegne, sind bemerkenswert und einzigartig.
Aber ich freue mich über eine Rückmeldung eurerseits. Vielleicht habt ihr einen Favoriten unter den Fotos?   

 

22 Replies to “Ein Lächeln am Morgen”

  1. Liebe Barbara,

    gerade in dieser Zeit – ohne direkt erkennbares Lächeln und ohne Reisen – ist es ein wahrer Genuss bei dir in diesem tollen Beitrag zu stöbern.
    Mein ewiger Favorit bleibt Salah Ben Youssef!

    Beste Grüße
    Daniel

    1. Lieber Daniel,

      es freut mich sehr, dass dir mein Projekt zum ersten Lockdown gefallen hat. Mir hat es auch viel Vergnügen bereitet, die Bilder zusammen zu stellen. Die Fotos von Salah sind für mich besonders wertvoll, weil es mein erstes Fotoshooting mit Model war.
      Liebe Grüße
      Barbara

  2. Liebe Frau Habner,

    Ihre Fotos sind wunderbar in ihrer Vielfalt und Ausdrucksstärke und wirklich sehr beeindruckend. Sie reisen wahrlich mit offenen Augen! Die Idee dahinter gefällt mir sehr gut.

    Herzliche Grüße,

    Daniela Pinto

    mein Favorit: Belton aus Mindelo und natürlich: Barbara in New York!

    1. Liebe Frau Dr. Pinto,

      danke für Ihre positive Rückmeldung. Es freut mich, dass Ihnen meine Fotos von lächelnden Menschen gefallen.
      Belton hätte mit seiner Intelligenz und seinem Charme unter anderen Lebensbedingungen eine gute Chance für eine qualifizierte Ausbildung und einen anspruchsvollen Beruf.
      Nelson Heads Foto von mir in New York wird in den meisten Rückmeldungen favorisiert. Den Fotokurs bei dem bekannten und eigenwilligen Jay Maisel in New York zu buchen, war eine sehr gute Entscheidung von mir. Ich möchte diesen Kurs nicht missen.

      Herzliche Grüße
      Barbara Habner

  3. Liebe Barbara,
    die Bilder sind alle so schön, herrlich erfrischend die natürlich lachenden Menschen, mit denen man am liebsten sogleich in Kontakt treten möchte. Großartig fotografiert obendrein.
    Mein Favorit ist Barbara bei „Bild im Bild“ – du siehst so schön und glücklich auf dem Bild aus, dass ich dir wünsche, meine Interpretation möge auf dein Bild zutreffen. Möge dir dieser Zustand erhalten bleiben oder wenigstens immer wiederkehren. Dann gewinnen deine Bilder noch mehr an Bedeutung.
    Herzliche Grüße
    Ilka

    1. Liebe Ilka,

      deine ausführliche Rückmeldung war leider im Spamordner gelandet! Mein System ist sehr streng, deshalb überprüfe ich den Spamordner von Zeit zu Zeit, aber nicht jeden Tag. Es freut mich, dass dir meine Fotos gefallen.
      Herzliche Grüße
      Barbara

  4. Liebe Barbara,
    ich schätze und liebe deine fotografischen Projekte, deine Ideen, deine Auswahl, deine Schwerpunkte.
    Deine Fotos sind für mich Gemälde. Hab vor geraumer Zeit bereits angemerkt, du hast den fotografischen Blick auf die Dinge, hier den Menschen. Es ist ein Hochgenuss mit ihnen in deren Leben und ihre Kultur einzutauchen. Jedes Foto erzählt eine Geschichte. Zumindest mir.
    Eine Favoritenauswahl fiel mir zunächst schwer. Aber, ich habe versucht, mit meinem künstlerischen Auge und meiner Seele zu schauen. So gefallen mir 3 Fotografien sehr.
    07 junge Frau aus England (denke an Richter);
    03 Marktfrau in Myanmar; bin von ihrem natürlichen, etwas verhaltenem Lächeln überzeugt.
    03 Haribo Girl in Calgary: sie ist einfach so und froh.
    Liebe Grüße Ute
    Der Banksy ist tatsächlich nicht mehr da. Soooo schade.

    1. Liebe Ute,
      ganz herzlichen Dank für dein Lob und diese ausführliche Rückmeldung aus dem Blickwinkel einer Malerin.
      Ich kann deine Auswahl gut nachvollziehen. Aber ich habe beschrieben, warum es mir schwer fällt, eine Auswahl zu treffen. Jedes Foto erzählt eine Geschichte. Alle sind ganz unterschiedlich, aber ich kann und mag sie nicht werten. Um so mehr freut es mich, wenn andere mir ihre Favoriten nennen. Das ist für mich sehr interessant. – Tja, um den „Banksy“ ist es schade, aber ich habe ihn als Foto verewigt, wie auch die echten aus Bethlehem.

      Herzliche Grüße
      Barbara

  5. Mein Favorit ist ganz klar: Barbara in New York.
    Ich kann Dein Lachen sogar hören.
    Wundervolle Fotos!
    LG
    Zahra

    1. Liebe Zahra,

      danke für deine Rückmeldung. Nelsons Foto von mir ist bei vielen der Favorit!
      LG Barbara

  6. Lieber Wolfgang,
    wie schön, dass dir mein Projekt so gut gefällt. Es hat sich in Zeiten von Corona geradezu aufgedrängt. Und ich bin auch ein bisschen stolz darauf, mal zu sehen, mit wie vielen Menschen aus unterschiedlichen Ländern ich schon zusammen gelacht habe.
    Der Palästinenser aus Hebron ist mir auch wichtig, deshalb habe ich ihn als Abschluss der kleinen Galerie genommen. Wie er in dieser gebeutelten und unsicheren Stadt noch so entspannt und gütig lächeln kann, hat mir sehr imponiert.

    Herzliche Grüße
    Barbara

  7. Liebe Barbara,
    Unglaublich toll, wie viele wunderschöne Fotos du da zusammengestellt hast! Und dann als Leitmotiv so ein schönes Thema, gerade jetzt kann man das so gut gebrauchen.
    Ich beneide dich sehr für deinen fotografischen Blick, vor allem. Dann aber auch für deine meisterhafte Beherrschung der Technik.
    Und wenn ich bedenke, dass das ja nur eine Auswahl aus der Gesamtheit deiner Fotos ist, wird mir ganz flau im Kopf. Ich freue mich auf die nächsten Fotos von dir!
    Herzliche Grüße
    Wolfgang

    P.S. Es ist schwer sich für ein Foto als allerschönstes zu entscheiden. Trotzdem nehme ich das letzte, den Palästinenser in Hebron.

  8. Liebe Barbara,

    wieder mal eine tolle Idee und ein sehr cooles Projekt von Dir!

    Mir gefallen natürlich die Bilder von Dir und die Bilder aus der gemeinsamen Zeit in Südafrika am besten. Wenn ich das Bild von unserem Ranger Mandela anschaue, dann muss ich jetzt noch grinsen. Aber die anderen Bilder sind auch sehr schön.
    Und die Botschaft, die Du damit vermittelst, ist ohnehin das Beste.

    Liebe Grüße
    Pierre

    1. Danke für dein Lob, lieber Pierre!
      ja, das Foto von Mandela mag ich auch sehr gerne, weil es mich an die eindrucksvolle, lebendige und so abwechslungsreiche Südafrikareise in unserer angenehm lockeren und aufgeschlossenen Gruppe erinnert. Das war schon eine ganz besondere Reise.

      Liebe Grüße
      Barbara

  9. Wunderschöne Fotos, Barbara!
    Phantastisch gelungene Impressionen von Menschen aus aller Welt. Da mein Mann auch leidenschaftlicher Fotograf ist und immer von der Genauigkeit der Details spricht, kann ich die bezaubernde Vielfalt gut nachempfinden. Mein Favorit: der fröhliche Belton aus Mindelo!
    Herzliche Grüße, Annemie Girgert

    1. Liebe Annemie,
      danke für deine begeisterte Antwort. Es freut mich, wenn ich dir ein paar schöne Momente mit den Fotos bereiten konnte. Belton ist ein sehr sympathischer junger Mann, dem es ein wichtiges Anliegen war, uns seinen Stadtteil zu zeigen. Er hat uns viel gegeben!
      Herzliche Grüße, Barbara

  10. Liebe Barbara,
    „sag´s mit einem Lächeln“ – auch eine eher unangenehme Botschaft ist dann besser verkraftbar. Wenn man das bildhaft umsetzt, kommen z. B. so schöne spontane und entspannte Fotos dabei heraus! Wirklich wieder sehr gelungen.

  11. Meine Favoriten: 1. Barbara beim Fotokurs in New York ( so ein ANSTECKENDES Lachen aus vollstem Herzen, nicht gestellt!!).
    2.Belton aus Mindelo ( so ein schöner Mann!)
    3. Barbara Bild im Bild ( eines der schönsten Fotos von deiner Person!).

    1. Liebe Lisa,

      danke für deine Rückmeldung. Ich werde deine Favoriten 1 und 3 an die Fotografen Nelson und Robert weiterleiten!

    1. Danke für deine Rückmeldung, Christa! Ich werde Nelson, dem Fotografen deines Favoriten, Bescheid geben.

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