In der Sonne durch die Stadt

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Von der Hohenzollernstrasse in die Altstadt

Weil die Sonne so frühlingshaft schien, beschloss ich nach meinem Termin in der Nähe des Bahnhofs Richtung Altstadt zu laufen – die Eisdiele E Gelosia motivierend im Hinterkopf – und dann am Moselufer wieder zurück zu schlendern.

Als erstes habe ich den Petah Tikva Platz an der Hohenzollernstrasse/Ecke Emil-Schüller-Strasse fotografiert. Der Platz mit seinem Partnerschaftsdenkmal ist Ausdruck der seit dem 11. Juni 2000 bestehenden Verbundenheit mit der Partnerstadt Petah Tikva in Israel. Einen entsprechenden Koblenz-Platz zu Ehren der Partnerschaft mit Koblenz gibt es seit 2007 auch in Petah Tikva.

Schräg gegenüber leuchtet die Fassade des Bischöflichen Cusanus-Gymnasiums. Der Retrocharme der 70er Jahre verdeckt nicht behobene Kriegsschäden und stilistische Brüche durch die einheitliche Gestaltung der Fassaden durch den Künstler Diether Domes. Alle Gebäude wurden von ihm mit weißgrundigen Aluminiumpaneelen verkleidet, die teilweise mit abstrakten Mustern in Rot-, Orange- und Brauntönen bedruckt wurden. Die ganze Fassade ist mir zu heftig, aber einen Ausschnitt finde ich ganz interessant.

Die Gullideckel mit dem Koblenzer Schängel, dem Wahrzeichen der Stadt Koblenz, markieren den Beginn der Altstadt.

Rund um die Liebfrauenkirche

Ich mag gerne vom Plan die Treppe zur Liebfrauenkirche hinaufsteigen, weil sich dort eine weitere Dimension der Altstadt eröffnet, die sich Stufe für Stufe mehr erschließt.

Diesmal habe ich mich mit dem Blick nach unten beschäftigt und das spannende Fächermuster der Pflastersteine vor und um die Liebfrauenkirche gewürdigt. Dabei habe ich auch die Intarsie Engel der Kulturen auf mich wirken lassen. Wenn man sich auf den Engel konzentriert, sticht die Silhouette vom Hintergrund blau hervor. Konzentriert man sich auf die Kulturen, entdeckt man an den Rändern Halbmond, Kreuz und Davidsternstern (im Uhrzeigersinn). Symbole der drei abrahamitischen Weltreligionen.

Der Engel der Kulturen  ist ein Kunstprojekt der bildenden Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten. Sie verstehen es als ein Symbol für Toleranz, interkulturellen Dialog und interreligiöses Miteinander. Das Projekt wurde 2008 von den Künstlern initiiert und die Skulptur in einer Vielzahl von Städten als Intarsien verlegt. In Koblenz fand das Projekt 2012 statt.

An der Nordseite der Liebfrauenkirche sind 29 Namen von AIDS-Toten in Pflastersteine graviert. Das Epitaph IV von 1996 ist Teil des Projekts Denkraum – Namen und Steine des Künstlers Tom Fecht und der Deutschen AIDS-Stiftung Bonn.
Ein weiteres Epitaph findet sich zum Beispiel vor dem Eingang zum Hamburger Bahnhof in Berlin.

Und endlich! Meine Lieblingseisdiele eGeLoSIa. Diese wunderbaren Eissorten. Und dann auf einer Steinbank mit Blick auf die Liebfrauenkirche sitzend das Eis geniessen. Ein kleines Glück! Diesmal habe ich mir Macadamia und Mon Cheri ausgesucht.

Vom Münzplatz an die Mosel

Bevor man von der Eisdiele auf den Münzplatz trifft, eröffnet sich nach rechts noch der Blick in romantische Altstadtgassen. Die Mehlgasse mit ihrem pinkfarben blühenden Baum und den Reflexionen der Fenster auf dem Altstadtpflaster hat mich besonders beeindruckt. Eine Augenweide!

Auf dem Münzplatz faszinieren mich jedesmal die Kolonnaden vor der Kaffeewirtschaft! Und am Ende der Strasse Paradies liegt das Irish Pub, das mit dem Schild eines frisch gezapften Guinness lockt. Wie gerne würde ich da nachgeben. Aber da war doch was? Ach ja, Lockdown-Notbremse. . . .

An der Mosel entlang zu spazieren ist mir immer ein Vergnügen.
Der Blick hinüber zum Stattstrand mit seiner Spiegelung in der Mosel hat mich besonders in seinen Bann gezogen.
Ob es diesen Sommer noch etwas wird mit lässigem Chillen am Stattstrand?

Stattstrand

Life is good.

14 Replies to “In der Sonne durch die Stadt”

  1. Liebe Barbara,

    ein schöner Rundgang in der beginnenden Frühlingszeit.
    Du zeigst schön, wie sich Koblenz (final durch die BuGa vor zehn Jahren) entwickelt hat.
    Das Eis hast du dir also mehr als verdient gehabt!

    Beste Grüße

    1. Lieber Daniel,

      danke für deine Rückmeldung. Ich hatte heute schon wieder ein Eis! Die Eisdiele liegt immer wieder auf meinem Weg… Ich bin sehr froh, dass Koblenz‘ Plätze keine Parkplätze mehr sind, sondern lebendige Plätze mit Cafés und Restaurants und da und dort auch ein paar Bäumen. Der Zentralplatz ist da allerdings weniger ein leuchtendes Beispiel.
      Liebe Grüße
      Barbara

  2. Liebe Barbara,
    dieser Rundgang ist ein gelungener Auftakt der Woche! Auch wenn mir die einzelnen Örtlichkeiten mehr oder weniger bekannt sind, so ist es doch total interessant, diese Orte durch eine andere Perspektive zu betrachten. Und bei diesem schönen Wetter sind Dir wieder wunderbare Aufnahmen gelungen. Vielen Dank!
    Liebe Grüße
    Rainer

    1. Vielen Dank, lieber Rainer!

      Den deutschen „Impfturbo“ und die „Bundesnotbremse“ kann man bei schönem Wetter für ein kleines Glück ausblenden. Und dazu eignet sich unsere Stadt wirklich gut!
      Liebe Grüße
      Barbara

  3. Danke, dass du uns mitnimmst auf diesen herrlichen Spaziergang durch unsere wunderbare Stadt Koblenz, liebe Barbara. Im Frühling zeigt sie sich natürlich von ihrer allerbesten Seite – das hast du mit deiner Kamera wieder einmal hervorragend verstanden darzustellen. Und für mich als „alte Koblenzerin“ gab es auch noch die eine oder andere nette Überraschung…

    1. Sehr gerne, liebe Angelika!

      Da bin ich aber neugierig: Was war denn „die eine oder andere nette Überraschung“ für dich als „alte Koblenzerin“?

      Liebe Grüße
      Barbara

  4. Liebe Barbara,
    ich hoffe, bald mal wieder diese Schönheiten meines geliebten Koblenz, die Du fotographisch so brillant festgehalten hast, neu zu entdecken und zu genießen!!
    Merci beaucoup !!

    Herzliche Grüße, Annemie

    1. Liebe Annemie,

      danke für deine Rückmeldung. Ja, mach dich mal auf Entdeckungstour mit dem Blick nach oben und unten. Es lohnt sich bestimmt.
      Liebe Grüße
      Barbara

  5. Liebe Barbara,
    Wie immer der Blick macht die Fotografin! Und Deine Blicke faszinieren mich immer wieder neu. Danke, dass ich daran Teil haben darf!
    Ich habe anno dunnemals mein Referendariat in Koblenz gemacht, aber so schön, wie Du Koblenz präsentierst, war es damals lange nicht.
    Wir alle ändern uns, warum nicht auch die Garnisonstadt Koblenz? Aber Schönheit will auch entdeckt werden und das hast Du wieder großartig hingekriegt.
    Liebe Grüße
    Wolfgang

    1. Lieber Wolfgang,

      danke für deine positive Rückmeldung. Ich weiß genau, was du meinst! Wie es mich im Januar 1977 – aus Wiesbaden kommend- nach Koblenz verschlagen hat, war das aus mehreren Gründen ein Kulturschock.
      Aber seit die Koblenzer Altstadt in den 90er Jahren saniert wurde (englische Städteplaner waren da auch beratend tätig), hat sich die Stadt doch positiv verändert, und ich lebe gerne hier. Auch wegen der Flüsse. Und wenn ich wieder reisen kann, werde ich gerne wieder zurückkommen.

      Liebe Grüße
      Barbara

  6. So wunderbare Fotos, Eindrücke von Koblenzer Straßen, Gassen und Plätzen. Das genaue Schauen entfällt oft beim schnellen Gehen von A nach B… Danke dafür, liebe Barbara!

    1. Sehr gerne, liebe Lisa!
      Ich nehme mir manchmal Zeit, um genauer hinzusehen. Und wenn die Sonne scheint und das Eis lockt, ist es nochmal so schön. Aber den Engel der Kulturen z.B. habe ich auch erst jetzt entdeckt.
      Liebe Grüße
      Barbara

    1. Danke, Helmuth!
      Koblenz ist zwar nicht meine Heimatstadt, aber sie hat sich seit der Altstadtsanierung stark in ihrem Aussehen verbessert und ich finde immer wieder neue attraktive Seiten an ihr.
      Liebe Grüße
      Barbara

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