Gesichter Kubas – Caras de Cuba

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Muñecas de trapo: Puppen aus Stoffresten
Symbol für ethnische Vielfalt in Kuba

Wir hatten viel Spaß zusammen!

Die beiden Damen, die mir die muñecas erklärten und dachten, ich sei an der Qualität des Stoffes interessiert. Und die mich unbedingt davon überzeugen wollten, dass alle Teile in Handarbeit genäht wurden.
Dabei wollte ich nur die Funktion der Doppelpuppe verstehen.
Es ging ein Strahlen über das Gesicht der beiden Verkäuferinnen und wir haben herzlich gelacht, als wir uns endlich verständigt haben.

Es gibt die muñecas de trapo in zwei Varianten: eine Seite mit einem schwarzem Gesicht, stellvertretend für den ursprünglich afrikanischen Bevölkerungsanteil, Nachfahren der ehemaligen Sklaven. Die andere Seite mit weißem Gesicht, stellvertretend für den weißen Bevölkerungsanteil, Nachfahren der ehemaligen spanischen Kolonialherren.

Die zweite Variante: eine Seite mit einem schwarzen Gesicht. Die andere Seite mit einem braunen Gesicht, stellvertretend für den mulattischen Anteil der Bevölkerung.

Diese Variante gefiel mir auf Anhieb!

Verbunden in Verschiedenheit

In Kuba ist es ganzjährig warm bis heiß und die Luftfeuchtigkeit ist hoch.
Deshalb spielt sich das Leben in Kuba weitgehend bei geöffneten Türen oder draußen ab. Im Schatten unter Kolonnaden und auf den vielen Plätzen. Besonders am Abend, wenn die Sonne nicht mehr vom Himmel brennt und es ein klein wenig kühler ist. Hier treffen sich Familien und Freunde und jeder, der ein Handy hat, benutzt das WLAN, das es in der Regel auf den Plätzen gibt.

Die Kleidung ist luftig und farbenfroh, besonders bei den Frauen, die ihre Figur gerne in hautenger Kleidung zeigen – bei jeder Kleidergröße.
Da fallen Schülerinnen und Schüler in ihren Schuluniformen ziemlich auf.
Schüler der sechsjährigen Grundschule tragen dunkelrote, Schüler der folgenden dreijährigen High School ocker-gelbe und Schüler der dreijährigen Oberschule dunkelblaue Schuluniformen.
Im Gegensatz zu Schuluniformen in Großbritannien fallen die Röcke der Mädchen in Kuba knapp aus.

Menschen gehen ihrer Beschäftigung ohne sichtbare Hektik nach. Und wo Touristen in der prallen Mittagshitze durch die Straßen laufen, machen Kubaner Siesta im Schatten. Und denken sich vermutlich ihren Teil.

Eingerahmt wird dieser lichte, farbintensive Eindruck von kubanischen Rhythmen, die fast sprichwörtlich an jeder Straßenecke zu hören und zu sehen sind. Alles zusammen strahlt eine gelassene, entspannte Atmosphäre aus.

 

6 Replies to “Gesichter Kubas – Caras de Cuba”

  1. Lieber Barbara,

    ein schöner Einblick in das kubanische Alltagsgeschehen, wobei mir natürlich direkt der Kuchenverkauf aufgefallen ist.

    Beste Grüße

    1. Lieber Daniel,

      ich habe auch ein Stück Kuchen gekauft, wissend, dass es süß und klebrig ist. Ich wollte die Eigeninitiative unterstützen! Das hätte sich bei dem Knoblauchverkäufer etwas schwieriger gestaltet…
      LG Barbara

  2. Liebe Barbara,
    ja, die Entspanntheit des „Südens“ – sie kommt in deinen Fotos richtig gut raus! Auch wenn vieles in Kuba auch heute noch knapp oder gar nicht vorhanden ist, der Lebensfreude der Menschen tut dies offenbar keinen Abbruch. Irgendwie beneidenswert. Davon könnte man sich als gestresster und viel zu oft miesepetriger Deutscher/Mitteleuropäer eine „Scheibe abschneiden“.

    1. Ich schätze, das liegt (auch) an der wohltuenden Wärme, bescheideneren Maßstäben, keinem Hang zum Perfektionismus, was bei der Mangelwirtschaft auch gar nicht möglich wäre und der Akzeptanz, das Leben so zu nehmen, wie es ist – vielleicht eine Prise Fatalismus. Und die Musik lässt selbst uns aufblühen!

    1. Lieber Osmany,
      danke für deine prompte Rückmeldung. Deine Meinung als Kubaner ist mir sehr wichtig.
      Liebe Grüße, Barbara

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