Der Kaiser bittet zu Tisch – Die Stühle bleiben leer

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Aktion Leere Stühle – bundesweit

Die  Aktion Leere Stühle  ist eine bundes- und landesweite Initiative der Hotellerie und Gastronomie, um auf ihre Notlage in Zeiten von Corona aufmerksam zu machen.
Während Teile des Einzelhandels schon geöffnet haben und bald auch Friseure wieder öffnen, müssen Restaurants weiterhin auf unbestimmte Zeit geschlossen bleiben.  Ein bisschen außer Haus liefern oder Gerichte abholen lassen, kann die laufenden Kosten nicht decken. Und ist die angekündigte  Mehrwertsteuersenkung  bei geschlossenen Betrieben hilfreich?

Die Gastronomen fordern die jeweiligen Landesregierungen auf, einen Aktionsplan zur schrittweisen Wiedereröffnung der Betriebe vorzulegen.

Ich denke, es ist die Ungewissheit, die sich besonders zermürbend auswirkt. Mit einem durchdachten Plan, der die gebotenen Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt und Betriebe vor der Pleite bewahrt, käme Bewegung in den Stillstand und Gastronomen könnten wieder Hoffnung schöpfen.

In mehr als 50 Städten in ganz Deutschland wollen Gastronomen und Hoteliers deshalb heute mit verwaisten Stühlen auf ihre Lage aufmerksam machen.

In Rheinland Pfalz findet der stille Protest der leeren Stühle unter anderem in Koblenz, Landau, Mainz,  Speyer, Trier statt.

Leere Stühle am Deutschen Eck

Die Kulisse ist zauberhaft. Das Deutsche Eck am Zusammenfluss von Mosel und Rhein. Auf der gegenüberliegenden Rheinseite die Festung Ehrenbreitstein.
Zwei festlich gedeckte Tische mit silbernen Leuchtern laden ein, kulinarisch verwöhnt zu werden. Über allem thront das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. Das man anschauen kann oder auch nicht, denn die Tische sind quer zum Reiterstandbild aufgestellt. Die Sonne scheint dazu bei 25 Grad. Was könnte das für ein romantischer Tag werden!

Doch es wird sich niemand an die Tische setzen, denn alle Restaurants haben geschlossen. Ungefähr tausend leere Stühle sind vor und hinter den Tischen aufgereiht als stumme Zeugen der prekären Situation in der Gastronomie.

Man kann allen gastronomischen Betrieben nur wünschen, angemessen unterstützt zu werden und uns allen eine baldige Öffnung, um das vielfältige kulinarische Angebot wieder zu genießen. Gerne mit 2 m Abstand zum nächsten Gast.

8 Replies to “Der Kaiser bittet zu Tisch – Die Stühle bleiben leer”

  1. Liebe Barbara,
    es gibt zurzeit viele Bilder von leeren Gastronomiebetrieben, doch ich habe kein Foto gesehen, das in der Perspektive und in der künstlerischen Qualität deinen Fotos gleichkommt. Dazu kann ich dir nur auf das Herzlichste gratulieren. Vielleicht hilft deine Aktion auch deinem Sohn. Früher habe ich unter gute und sehr gute Aufsätze gerne „weiter so“ geschrieben; das sage ich dir jetzt auch: „Weiter so!“
    Es ist auch sehr lieb von dir, dass du uns daran teilnehmen lässt. Danke!
    Herzliche Grüße
    von Ilka

    1. Liebe Ilka,

      danke für dein Lob. Ich fand die Symbolik der Stühle interessant und habe die Gelegenheit, die beiden festlich gedeckten Tische zu fotografieren, gerne am Schopf gepackt. Da ich auch vor der Presse vor Ort war, hatte ich die leeren Stühle für mich. – In Bezug auf die Gastronomie bewegt sich politisch etwas und ich hoffe sehr, dass Restaurants bald wieder öffnen.

      Herzliche Grüße
      Barbara

  2. Von der Aktion wußte ich nichts, bin jedoch jetzt skeptisch: Ich befürchte, daß eine allzu großzügige kurzfristige „Freigabe“ alles wieder zunichte macht. Aber die Fotos sind Spitze, sowohl was die ausgewählten Objekte, als auch die Szenerie insgesamt anbetrifft. Du hast ein gutes Auge für den entscheidenden Moment!

    1. Liebe Ulrike,
      das sehe ich auch so, würde es aber auf alle Bereiche ausdehnen und nicht die Gastronomie außen vor lassen. Ich glaube, es geht den Gastronomen nicht darum, jetzt sofort ein konkretes Datum zur Wiedereröffnung zu erlangen, sondern darum, eine Perspektive zu haben, an einem Konzept mitzuwirken, das eine schrittweise Öffnung erlaubt. Hygiene ist Teil des täglichen Geschäfts in der Gastronomie und man kann davon ausgehen, dass es im ureigensten Interesse der Restaurantleiter ist, die Vorschriften selbst einzuhalten und von ihren Gästen einzufordern.
      Danke für dein Kompliment zu meinen Fotos!

  3. Liebe Barbara,

    ich weiß nicht, ob dieser Beitrag als politische Fotografie gelten kann, aber ich finde es prima, dass du diesem wichtigen Gewerbe auf eine sehr ästhetische Art (bei traumhaften Wetter) eine Stimme gibst.
    Hoffen wir, dass wir bald auch wieder Platz nehmen dürfen!

    1. Lieber Daniel,
      vielen Dank! Ich denke, es ist durchaus politische Fotografie, wobei ich nicht mit der Absicht losgezogen bin, Fotos mit politischem Kontext zu machen. Aber Solidarität ist immer auch politisch, oder? Das Thema können wir bei unserem nächsten Restaurantbesuch erörtern!

  4. Liebe Barbara,
    ja, diese Aktion läuft bundesweit und ich persönlich finde sie auch gut. Die Gastronomie ist genauso eine Branche wie andere auch und es müßte doch mit entsprechender Organisation und gutem Willen sowie Augenmaß möglich sein, in Bälde insoweit wieder etwas zu ermöglichen, was über den Thekenverkauf hinausgeht. Wichtig ist doch bei Corona der Abstand und die Hygiene! Ich hoffe sehr, dass bald wieder in der Gastronomie etwas mehr geht. Das Thema ist wieder super fotografisch erfasst!

    1. Lieber Rainer,
      danke für deine spontane Antwort. Die gedeckten Tische bei diesem wunderschönen Wetter waren so einladend!
      Mir gefiel auch die Symbolik der leeren Stühle. Da braucht man nichts mehr zu sagen.
      Liebe Grüße, Barbara

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